Parodontitis ist eine behandelbare Entzündungskrankheit, deren Therapie nicht an Vorleistungen
des Patienten gebunden werden kann. Dennoch ist der Grad des Erfolgs einer Parodontaltherapie
entscheidend von der Motivierung und einer kontinuierlichen Mitarbeit der Patienten
abhängig. Dementsprechend umfasst die erste Therapiestufe neben der professionellen mechanischen
Plaquereduktion die Instruktion zum häuslichen Biofilmmanagement (Mundhygieneinstruktion,
MHI) sowie die Kontrolle von systemischen Risikofaktoren, inklusive Interventionen zur Änderung
des Gesundheitsverhaltens. Die seit Sommer gültige Richtlinie zur systematischen Behandlung
der Parodontitis des Gemeinsamen Bundesausschusses soll dementsprechend Informationen über
die Bedeutung von gesundheitsbewusstem Verhalten sowie eine patientenindividuelle Mund-
hygieneunterweisung beinhalten. Jedoch ist zum einen die Behandlungszeit, zum anderen aber
auch die Aufnahmekapazit.t unserer Patienten limitiert. Die aktuell für Deutschland angepasste
Leitlinie zur Parodontaltherapie soll helfen, anhand der aktuellen Evidenz Prioritäten zu setzen.